Dienstag: 12:15-14:00
GB V, R 420 Beginn 24.10.2006
Übung: Es
besteht die Möglichkeit, abweichend vom Vorlesungsverzeichnis, die Vorlesung um
eine einstündige Übung zu ergänzen (nähere Informationen dazu in der Vorlesung)
Peter Buchholz
(Tel.: (0231) 755 4746, Email: peter.buchholz@udo.edu)
Sprechstunde: Donnerstag
10:00-11.30 und n.V. GB V R 406a
Die Vorlesung Modellierung und Simulation
diskreter und kontinuierlicher Systeme ist eine Weiterführung und Vertiefung
der Vorlesung Modellierung Analyse und Optimierung (MAO). Die modellgestützten
Analyse und das Arbeiten mit Modellen werden detailliert behandelt und
praktisch erprobt. Wie schon in MAO
steht die Klasse der diskreten Modelle im Mittelpunkt der Betrachtungen. Es
wird aber auch auf kontinuierliche und hybride Modelle eingegangen und es
werden eine Reihe von Techniken vorgestellt, die unabhängig vom Modelltyp
einsetzbar sind.
Aufbauend auf den in MAO gelegten Grundlagen
werden zu Beginn der Vorlesung spezielle Probleme der diskreten Simulation
behandelt. Dabei steht die Reduktion des Simulationsaufwandes im Mittelpunkt.
Dazu werden zwei Klassen von Ansätzen verfolgt, nämlich die Verkleinerung von
Konfidenzintervallen durch Varianzreduktionstechniken und die Nutzung
paralleler oder verteilter Rechner in der parallelen/verteilten Simulation.
Kontinuierliche Simulationsmodelle wurden in
MAO kaum behandelt und können auch in dieser Vorlesung nur in Ansätzen
erläutert werden. Um die grundsätzliche Problematik der kontinuierlichen
Simulation besser zu verstehen, werden einige Anwendungsbeispiele vorgestellt
und es werden Simulationsalgorithmen für kontinuierliche Systeme erläutert. An
der Schnittstelle zwischen diskreter und kontinuierlicher Simulation
beschäftigt sich die Vorlesung mit so genannten hybriden Simulationsmodellen,
bei denen sowohl kontinuierliche als auch diskrete Teilsysteme in einem Modell
vereint werden.
Der zweite Teil der Vorlesung behandelt
allgemeine Methoden zur Bewertung und Optimierung von Systemen. Die Vorlesung
beschreibt die Methoden in Kombination mit Simulation. Viele Techniken können
aber auch für das Arbeiten mit anderen Modellen oder sogar für das Analysieren
realer Systeme durch Experimente eingesetzt werden.
Zuerst werden Methoden vorgestellt, die es
erlauben Systemkonfigurationen zu vergleichen, wenn das Verhalten
stochastischen Schwankungen unterworfen ist oder Beobachtungen mit Fehlern
überlagert sind. Danach werden wir uns der Frage widmen, wie der Einfluss von
Parametern auf das Systemverhalten ermittelt werden kann, um so Systeme
verstehen und optimieren zu können. Diese Fragestellung schließt ein, dass
festgestellt werden muss, welche Parameter überhaupt das Systemverhalten
beeinflussen und wie der Einfluss über Experimente ermittelt werden kann.
Da das Experimentieren mit Modellen und in
noch stärkerem Maße mit realen Systemen aufwendig und teuer ist, ist die
Reduktion der Experimentanzahl ein zentrales Anliegen der modellgestützten
Analyse. Ein Ansatz zur Reduktion der Experimentanzahl ist die Nutzung von
Metamodellen. Dies bedeutet, dass aus einigen Experimenten ein Ersatzmodell
gebildet wird, welches das Systemverhalten in einem kleinen Bereich des
Parameterraums approximiert und das Metamodell ausgewertet wird, statt
aufwendige Experimente durchzuführen. Übliche Metamodelle sind
Regressionsgleichungen und Korrelationsmodelle. Für beide Modelltypen werden in
der Vorlesung Beispiele gegeben.
Zum Abschluss der Vorlesung werden Methoden
zur Optimierung von Simulationsmodellen vorgestellt. Es werden
Optimierungsalgorithmen eingeführt, die mit Simulation gekoppelt werden können.
Dies bedeutet, dass Ergebnisse nur punktweise ermittelbar sind und kaum
Informationen über die Struktur der Funktion bekannt ist. Angewendet werden in
diesem Kontext vor allen metamodellbasierte und stochastische
Optimierungsverfahren.
Die
Vorlesung biete eine hervorragende Grundlage für eine Diplomarbeit im Bereich
der Modellierung und Simulation, da sich mehrere Diplomarbeitsthemen direkt aus
dem Stoff der Vorlesung ergeben!
Folienkopien werden im Laufe des Semesters verfügbar gemacht.
Große Teile der Vorlesung basieren auf Kapiteln der Bücher :
Weiterhin wurden für einzelne Kapitel die folgenden Lehrbücher verwendet:
Darüber hinaus wurde kapitelspezifische Originalliteratur verwendet, die in der Vorlesung angegeben wird. Ferner lohnt sich ein Blick in die Literaturliste der Vorlesung MAO und in die auf der Winter Simulation Konferenz präsentierten Papiere (insbesondere in die dort präsentierten Tutorien).
Da die Vorlesung auf der Vorlesung „Modellgestützte Analyse und Optimierung“ basiert, ist der vorherige Besuch dieser Vorlesung oder der früheren Vorlesung „Modellierung und Simulation“ Voraussetzung (oder es müssen äquivalente Kenntnisse vorhanden sein).
Ein Leistungsnachweis kann durch ein kurzes Fachgespräch am Ende der Vorlesung erworben werden.
Aufgrund mehrfacher Nachfrage besteht nun die Möglichkeit, zur Vorlesung eine einstündige Übung zu besuchen. Dadurch können bis zu 4.5 LPs für die Vorlesung erworben werden. Die Übung ist teilweise projektorientiert, d.h. es werden einzeln oder in kleineren Gruppen komplexere Problemstellungen bearbeitet. Details zur Übung werden in der Vorlesung bekannt gegeben.
Übungsblätter: