Dienstag: 12:15-14:00
GB V, R 420 Beginn
Übung:
Dienstag: 14.15-16.00 GB IV, R 318 (14tägig, Termine nach
Absprache in der Vorlesung)
Peter Buchholz
(Tel.: (0231) 755 4746, Email: peter.buchholz@udo.edu)
Sprechstunde: Donnerstag
10:00-11.30 und n.V. GB V R 406a
Die Vorlesung Modellierung und Simulation
diskreter und kontinuierlicher Systeme ist eine Weiterführung und Vertiefung
der Vorlesung Modellierung Analyse und Optimierung (MAO). Die modellgestützten
Analyse und das Arbeiten mit Modellen werden detailliert behandelt und
praktisch erprobt. Im Gegensatz zu MAO neben diskreten Modellen auch
kontinuierliche und hybride Modelle betrachtet.
Eine Reihe von Techniken, die vorgestellt werden, die unabhängig vom
Modelltyp einsetzbar sind.
Zu Beginn der Vorlesung werden die
wesentlichen Aspekte der diskreten stochastischen Simulation wiederholt und um
einige neue Aspekte ergänzt. Daran anschließend stehen Techniken im
Mittelpunkt, die alle dem Ziel der Optimierung von Simulationsmodellen
dienen. Zuerst werden Methoden
vorgestellt, die es erlauben Systemkonfigurationen zu vergleichen, wenn das
Verhalten stochastischen Schwankungen unterworfen ist oder Beobachtungen mit
Fehlern überlagert sind. Danach werden wir uns der Frage widmen, wie der
Einfluss von Parametern auf das Systemverhalten ermittelt werden kann, um so
Systeme verstehen und optimieren zu können. Diese Fragestellung schließt ein,
dass festgestellt werden muss, welche Parameter überhaupt das Systemverhalten
beeinflussen und wie der Einfluss über Experimente ermittelt werden kann. Da
das Experimentieren mit Modellen und in noch stärkerem Maße mit realen Systemen
aufwendig und teuer ist, ist die Reduktion der Experimentanzahl ein zentrales
Anliegen der modellgestützten Analyse. Ein Ansatz zur Reduktion der
Experimentanzahl ist die Nutzung von Metamodellen. Dies bedeutet, dass aus
einigen Experimenten ein Ersatzmodell gebildet wird, welches das
Systemverhalten in einem kleinen Bereich des Parameterraums approximiert und
das Metamodell ausgewertet wird, statt aufwendige Experimente durchzuführen.
Übliche Metamodelle sind Regressionsgleichungen und Korrelationsmodelle. Für
beide Modelltypen werden in der Vorlesung Beispiele gegeben. Anschließend
widmen wir uns Methoden zur Optimierung von Simulationsmodellen. Es werden
Optimierungsalgorithmen eingeführt, die mit Simulation gekoppelt werden können.
Dies bedeutet, dass Ergebnisse nur punktweise ermittelbar sind und kaum
Informationen über die Struktur der Funktion bekannt ist. Angewendet werden in
diesem Kontext vor allen metamodellbasierte und stochastische
Optimierungsverfahren.
Kontinuierliche Simulationsmodelle wurden in
MAO nicht behandelt und können auch in dieser Vorlesung nur in Ansätzen
erläutert werden. Um die grundsätzliche Problematik der kontinuierlichen
Simulation besser zu verstehen, werden einige Anwendungsbeispiele vorgestellt
und es werden Simulationsalgorithmen für kontinuierliche Systeme erläutert. An
der Schnittstelle zwischen diskreter und kontinuierlicher Simulation
beschäftigt sich die Vorlesung mit so genannten hybriden Simulationsmodellen,
bei denen sowohl kontinuierliche als auch diskrete Teilsysteme in einem Modell
vereint werden.
Falls noch Zeit bleibt, wenden wir uns zum
Abschluss der Vorlesung wieder primär diskreten Modellen zu und betrachten
Techniken zur Effizienzsteigerung. Dazu werden zwei Klassen von Ansätzen
verfolgt, nämlich die Verkleinerung von Konfidenzintervallen
durch Varianzreduktionstechniken und die Nutzung paralleler oder verteilter
Rechner in der parallelen/verteilten Simulation.
Die
Vorlesung biete eine hervorragende Grundlage für eine Diplomarbeit im Bereich
der Modellierung und Simulation, da sich mehrere Diplomarbeitsthemen direkt aus
dem Stoff der Vorlesung ergeben!
Folienkopien werden im Laufe des Semesters verfügbar gemacht.
Große Teile der Vorlesungskapitel 1 bis 4 basieren auf Kapiteln der Bücher :
Für die Kapitel 3 und 4 sind ferner Teile der folgenden Lehrbücher relevant:
3. D. C. Montgomery. Design and Analysis of Experiments. Wiley 1997.
4. R. H. Myer, D. C. Montgomery. Response Surface Methodology. Wiley 2002.
5. T. J. Santner, B. J. Williams, W. I.
Notz. The Design and Analysis of Computer Experiments. Springer 2003.
6. Z. Michalewicz, D. B. Fogel. How
to Solve It: Modern Metaheuristics. Springer 2004.
Kapitel 5 basiert auf den Eingangskapiteln der Lehrbücher verwendet:
Kapitel 6 und 7 nutzen im Wesentlichen Originalliteratur, die in der Vorlesung angegeben wird. Ferner lohnt sich ein Blick in die Literaturliste der Vorlesung MAO und in die auf der Winter Simulation Konferenz präsentierten Papiere (insbesondere in die dort präsentierten Tutorien).
Da die Vorlesung auf der Vorlesung „Modellgestützte Analyse und Optimierung“ basiert, ist der vorherige Besuch dieser Vorlesung oder der früheren Vorlesung „Modellierung und Simulation“ Voraussetzung (oder es müssen äquivalente Kenntnisse vorhanden sein).
Ein Leistungsnachweis kann durch ein kurzes Fachgespräch am Ende der Vorlesung erworben werden.
Die Übungen finden 14tägig statt. Übungstermine werden zu Beginn der Vorlesung abgesprochen. Die Übung ist teilweise projektorientiert, d.h. es werden einzeln oder in kleineren Gruppen komplexere Problemstellungen bearbeitet. Details zur Übung werden in der Vorlesung bekannt gegeben.
Übungsblätter: